Freitag, 11. Mai 2012

"Méto - Das Haus" Rezi

"Méto - Das Haus" ist der Auftakt einer Trilogie, wurde geschrieben von Yves Grevet und ist erschienen im dtv-Verlag.
Cover (c) by dtv-Verlag

Die Rebellion beginnt!
64 Jungen leben im HAUS hinter verbarrikadierten Fenstern und Türen. Sie wissen nicht, woher sie kommen, und sie wissen nicht, wohin sie verschleppt werden, wenn ihre Zeit im Haus abgelaufen ist. Fragen dürfen sie keine stellen - tun sie es doch, werden sie von Männern, die sie rund um die Uhr bewachen, brutal bestraft. Als sich einer der Jungen nicht länger seinem Schicksal beugen will und Widerstand leistet, bekommt er die ganze Härte des Systems zu spüren, in dem er gefangen ist. Doch andere eifern ihm nach und erheben sich wie er gegen Gewalt und Willkür, um die Macht des Hauses zu stürzen. Es ist der Beginn eines gefährlichen Kampfes um Freiheit und Selbstbestimmung. Es ist der Kampf des jungen MÉTO.

Zugegeben - ich hätte mir das Buch vom Cover her nicht gekauft. Wirklich, es ist nicht gerade ansprechend. Der Klappentext machte mich dann schon etwas neugieriger und die Leseprobe gab "Méto" den Schubs auf meine Wunschliste.
Als ich es dann in den Händen hielt, viel mir der schwarze Buchschnitt aber positiv auf und die Karte auf der ersten Seite ist schön gezeichnet und hilft dem Leser bei der Orientierung.
Der Schreibstil von Yves Grevet ist wirklich neuartig. Sehr distanziert und [zuerst] ohne große Gefühle beschreibt sie gut die Stimmung, die im Haus herrscht. Man kann sich gut in die düstere, strenge Welt hineinversetzen und die Striktheit, die dort herrscht, am ganzen Körper spüren. Die prägnanten Sätze lieferten die wesentlichen Informationen, doch wovon ich anfangs noch begeistert war, wurde immer langweiliger, da sich dadurch oft einfach keine richtige Spannung aubauen konnte. Alles wird aus der Sichtweise Métos beschrieben, was wiederum gut war. Er ist am Anfang genauso unwissend wie die Leser und man entdeckt quasi mit ihm. Jedoch wurden ein paar Details nur unzureichend erklärt, sodass ich manchmal mehrmals nachlesen musste um zu verstehen ...
Ich wurde direkt in das Geschehen hineingesogen, doch der eben beschriebene Schreibstil blieb eher geheimnisvoll, sodass sich unmengen Fragen auftaten und fast keine davon beantwortet wurde.

Die Idee die dem Buch zu Grunde liegt, finde ich sehr gut, auch wenn mir noch nicht alles klar ist.
Um das näher zu beschreiben, müsste ich allerdings spoilern.
Ein bisschen ungünstig fand ich, dass die Charaktere [bis auf Méto] alle so ähnliche Namen besaßen. Dies wurde zwar beabsichtigt, aber besonders bei Gesprächen in der Gruppe war es schwer auseinander zu halten, ob die Bemerkung nun von Claudius, Marcus, Mamercus, Decimus [...] oder Titus gemacht wurde. Generell waren die Personen recht blass und ich konnte viele nicht so recht zuordnen. Méto bekam gegen Ende zwar etwas Farbe  - doch dann war das Buch schon vorbei.
Trotzdem fühlt man mit ihm, als er z.B. in den Kühlraum muss oder an den brutalen Wettbewerben teilnimmt [die ihm zu meiner Verwunderung irgendwie Spaß zu machen scheinen] ... Die Konversationen unter den Charakteren verrät nichts über die Beziehungen von ihnen, da sie sehr oberflächlich sind. Ich denke aber, dass dies beabsichtigt ist und die Kinder es im Haus nicht anders lernten. Lediglich Métos Gedanken verraten, was er von seinem Gegenüber hält.

Ihr seht, ich bin total Zwiegespalten. Als ich das Buch las, fand ich es gut, man kam locker flockig durch, doch es lässt so viel offen.
Die Bewertung fällt schwer, denn die Idee ist grundsätzlich gut, der Schreibstil war am Anfang toll, irgendwann dann weniger. Die Charaktere sind anfangs merkwürdig, gegen Ende wurden sie farbiger ... es wandelte sich irgendwie alles. 
Alles in allem ist das Buch okay, lässt aber viel zu viel offen. Ich werde zwar den zweiten Band lesen, dennoch habe ich Angst, auch dort mit ungelösten Fragen enttäuscht zu werden.

Gesamt:
2,5 von 5 Kleeblätter. Das setzt sich zusammen aus:

Storyidee: ♥♥♥♥              Umsetzung: ♥♥♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥♥               Charaktere: ♥♥♥♥♥
Emotionen: ♥♥♥♥               Cliffhanger: ♥♥♥♥

5 Kommentare:

  1. Schöne Rezi.. irgendwie interessiert mich das Buch auch nicht... ich weiß nicht.. oh und ich fühle mich unheimlich geehrt, dass ich eine Fahnfarne bekommen habe... da werde ich ja ganz rot...
    Liebe Grüße
    Christine

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  2. Und eine weitere Rezi die gegen das Buch spricht.
    Danke dir.

    LG
    Silke

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  3. Schöne Rezi, ich werde das Buch aber wohl nicht lesen, spricht mich irgendwie nicht so an und eben das Cover... und du hast es ja auch nicht sooo gut bewertet...

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  4. Das Buch wird dann wohl eher nicht auf meine WuLi wandern. Das Thema finde ich zwar auch ziemlich interessant, aber die Umsetzung ist ja offenbar nicht so der Wahnsinn. Zu viele offene Fragen am Ende eines Buches mag ich auch nicht, da fühle ich mich immer ein kleines bisschen übers Ohr gehauen ;)
    Danke für die Rezi!

    lG

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  5. Oh, du fandest es so "schlecht"? Naja, anscheinend doch gut, dass es nie ankam xD
    Gute Nacht! <333 Und wie immer HAMMER Rezi :*

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